Cannabis wird bereits seit mehr als 10.000 Jahren angebaut und gehört damit zu den ältesten Nutzpflanzen der Welt. Neben ihrer wichtigen Rolle in der Ernährung und als Lieferant von wertvollem Öl und hochwertigen Fasern spielte Cannabis auch schon früh eine wichtige Rolle als Arzneipflanze.
Schon das erste Arzneibuch, der Legende nach vor beinahe 5000 Jahren in China verfasst, beschreibt die heilende Wirkung der Cannabispflanze und empfiehlt deren Einsatz u. a. zur Behandlung von Erschöpfung, Rheuma, Malaria und Entzündungskrankheiten. Die medizinische Nutzung ist darüber hinaus auch in alten indischen Texten, ägyptischen Papyrusrollen, assyrischen Tontafeln und Texten des antiken Roms und Griechenlands dokumentiert.
Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war Cannabis auch in der europäischen Volksmedizin fest verankert und wurde z. B. als Schmerzmittel, gegen Epilepsie und Schlafstörungen eingesetzt. Mit dem Aufkommen neuer, synthetischer Medikamente (Einführung von Aspirin: 1898) wurde Cannabis nach und nach ersetzt und schließlich 1961 mit der „UN-Konvention gegen narkotische Drogen“ beinahe weltweit verboten.
Aktuell gibt es allerdings in vielen Ländern deutliche Anzeichen für eine Entwicklung hin zu einer liberaleren Gesetzgebung in Bezug auf den Gebrauch von Cannabis, und zwar sowohl medizinischen, als auch Freizeitgebrauch betreffend. Allen voran sind hier Kanada, Uruguay, Israel und die USA zu nennen.
Abb.: Cannabis sativa aus dem Wiener Dioskurides, AD 512